skyline Kassel
24
Mai
2019
hna.de

Dollstes Dorf löst Kriminalfall

Kassel – Der Regen prasselt in schweren Tropfen an die Scheiben des blauen Busses. 20 Teilnehmer mummeln sich in Decken ein. „Super, englisches Wetter“, freut sich Miss Marple. Extra aus Milchester sei sie gekommen, um mit dem „dollsten Dorf Kassel“einen neuen Kriminalfall zu lösen.

Miss Marple, das ist heute die Schauspielerin Andrea Ortolano, die gemeinsam mit Kassel Stadtrundfahrten der Familie Fredrich eine interaktive Krimitour der besonderen Art organisiert.

Es ist bereits der dritte Fall, den die Kasseler mit Miss Marple lösen können, doch diesmal gibt es ein Problem: Agatha Christie hat eine Schreibblockade. Nun müssen Miss Marple und die Teilnehmer das Rätsel selber lösen und den Krimi vollenden.

Zettel, die in Agatha Christies Papierkorb gefunden wurden, helfen ihnen, das Rätsel um den toten Schäfer Henry zu lösen. Auf einem steht „Henrys List“. Ist Henry überhaupt tot? Mit hungrigem Magen wird diesen Fall niemand lösen können. Daher geht es zur Stärkung in ein Restaurant – auch hier wird während des Essens weiter ermittelt. Doch auch mit vollem Magen fällt es schwer, den Fall nachvollziehen zu können.

Was hat ein berühmter Komponist mit Agatha Christie zu tun – und wie kann er bei der Auflösung des Falles helfen? Auf dem Dach der Grimmwelt rätseln die Teilnehmer bei englischem Wetter, wo der nächste Stopp sein wird. „Irgendwo, wo es warm ist?“, fragt ein Teilnehmer hoffnungsvoll. Schneewittchen bringt Licht ins Dunkel und die Teilnehmer mit dem Bus ins Märchenviertel nach Niederzwehren. Es wird klar: Beim Rätsel handelt es sich um eine Kombination aus den Märchen der Brüder Grimm und den Kriminalromanen von Agatha Christie.

Diese zu kombinieren, fällt erst einmal schwer. Bei einem Improvisationstheater wird der Zwergenaufstand mit Kostümierung geprobt. Aufgrund des englischen Wetters nicht draußen, sondern spontan umorganisiert in einer Lagerhalle. Zwischen Bänken und einem Eiswagen packt Miss Marple ihren Kostümkoffer aus.

Die Teilnehmer werden zu Akteuren, jeder muss mitspielen. So wurde aus HNAPraktikantin Tomke Aljets Schneewittchen – Flexibilität ist gefragt. Volker Würth aus Vellmar, der die Teilnahme geschenkt bekommen hat, fungierte zuerst als Liebhaber von Agatha Christie und wurde anschließend zum Zwerg. Der Fall? Trotz des Einsatzes weiterhin nicht gelöst.

Auch der herbeigerufene Eismann kann nicht zur Lösung des Rätsels beitragen – doch wer kann schon von sich behaupten, jemals Eis in einer Lagerhalle gegessen zu haben. Zurück im Bus dann des Rätsels Lösung. Große Erleichterung bei den Teilnehmern. „Man entdeckt die Stadt nochmal von einer anderen Seite“, sagt Gisela Kaiser und Carla Lanatowitz findet: „Es ist immer sehr kurzweilig.“

VON MAELENE LINDGREN

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